Der Kanarengirlitz
Der wildlebende Stammvater unserer Kanarienvögel (Serinus canaria dom.) gehört zur Gattung der Girlitze. Sein Name ist nicht Kanariengirlitz, wie vielfach gesagt wird, sondern Kanarengirlitz (Serinus canaria).
Kanarengirlitze sind gesellige Vögel. Selten sieht man einen allein, oft sind sie zu zweit oder in kleinen Gruppen zu beobachten. Besonders nach der Brutzeit findet man Alt- und Jungvögel in großen Trupps vereint. Noch im Frühjahr kann man sie scharenweise aufgereiht auf einer Hochspannungsleitung sitzen sehen.
Sie nutzen nicht kleine Territorien wie andere kleine Singvögel ihrer Heimat, sondern sind oft über große Flugstrecken unterwegs, um da und dort geeignete Plätze zur Nahrungssuche, zum Nestbau oder zum Suchen von Nistmaterial zu finden. Hierin unterscheiden sie sich nicht von den in Mitteleuropa heimischen Finkenvögeln der Unterfamilie Carduelinae: Grünfink, Hänfling, Erlen- und Birkenzeisig, Stieglitz, Girlitz.
Kanarengirlitz.
Ein fliegender Kanarengirlitz zeigt ein typisches Finkenflugbild. Der runde Kopf und der kurze Kegelschnabel kennzeichnen ihn ebenso wie der deutlich eingekerbte recht lange Schwanz. Beim Männchen setzt sich ein gelblicher Bürzel ab. Der Flug ist auffallend wellenförmig. Der Vogel ist deutlich größer als der in Mitteleuropa heimische gewöhnliche Girlitz (dem es an einem vernünftigen deutschen Artnamen fehlt: Girlitz ist der Gattungsname)
Seine Bewegungen sind etwas langsamer, seine Stimme ist weniger hoch und seine Triller kann man mit dem menschlichen Gehör besser auflösen. Also ein für den Menschen bequemer Vogel. Man sagt, dass der Gesang des „Spanisch Timbrado" dem Gesang des wilden Kanarengirlitz noch sehr nahe kommt.Das Männchen singt relativ lange, aus vielen Phrasen oder Touren aufgebaute Strophen: eine Folge gleichartiger Elemente. Die Strophe beginnt mit einem variablen leisen Eingang von ein paar Elementen. Sie gipfelt in einer sehr lauten Phrase aus harten absteigenden Elementen wie „zja-zja-zjazja…". Im Gegensatz zum Kanarienvogel Harzer Roller fehlen dem Gesang der Wildvögel mit Ausnahme geringer Andeutungen die tiefen Touren, die offenbar von der züchterischen Selektion herausgearbeitet worden sind.
Dafür ist der Wildgesang vielfältiger, ein Männchen kann bis zu 400 Elementtypen beherrschen. Dazu gehören auch eine Reihe gequetscht klingender Elemente, die sich wohl von den Alarmrufen herleiten. Klar ist, dass die Vielfalt der Klangeinheiten vom Kanarengirlitz ebenso wie vom Kanarienvogel erlernt werden muss. Beide sind zudem offenbar imstande, lebenslang weiter zu lernen.
Der Kanarengirlitz singt auch während des Fliegens, er trägt also einen Fluggesang vor, ähnlich wie andere Cardueliden, etwa der europäische Girlitz oder der Zitronengirlitz. Der Singflug ist anders als der normale Fortbewegungsflug. Die Flügelschläge wirken langsamer und weiter ausholend. Dabei scheinen die abschlagenden Flügel deutlich durchgebogen zu sein. Der Singflug kann ganz verschiedene Flugbahnen beschreiben. Das Männchen kann laut singend mit ausgestreckten Füßen und angelegten Flügeln wie ein Baumpieper aus hohem Himmel herabstürzen, um auf einer Warte zu landen. Singflüge führen im Normalfall in weitenhorizontalen Bögen von einer Warte zur anderen.
Das Männchen ist im ausgefärbten Kleid von der Kehle bis zum Bauch leuchtend goldfarben. Nur an der Flanke sind ein paar zarte längs laufende dunkle Striche aufgetragen. Eine Augenmaske und der Oberkopf heben sich leicht grau getönt ab. Der Rücken ist rein hellgrau mit einer Anzahl klarer dunkler Längsstriche. Im Flügel fallen zwei helle Binden auf. Das Weibchen zeigt die Färbungsmerkmale des Männchens weniger auffallend und deutlich.
Kanarengirlitze sind auf den westlichen und zentralen Kanareninseln durchaus häufige Vögel. Hier leben zwei Drittel der Weltpopulation. Sie sind neuerdings in begrenzten Vorkommen auch auf den Ostinseln Fuerteventura und Lanzarote gefunden worden und sogar auf Madeira und den Azoren verbreitet. Es ist nicht klar, ob der Vogel vom Menschen auf die Azoren gebracht wurde oder die Inseln aus eigener Kraft erreichte. Man schätzt den Gesamtbestand im Mittel auf etwa 45.000 bis 50.000 Brutpaare. Regelmäßige Bestandsaufnahmen einiger Teilpopulationen (zum Beispiel auf Madeira) lassen stabile Verhältnisse erkennen. Augenblicklich ist die Art nicht bedroht, doch könnte die intensive Anwendung von Agrochemikalien die Verbreitung in Zukunft durchaus beeinflussen. Auf Hawaii wurde der Vogel eingeführt. Ob diese eingeführte Population bis heute überlebt hat, ist offenbar nicht zweifelsfrei geklärt. Kanarengirlitze sind keine Zugvögel und führen nur lokale Wanderungen aus.
Sie sind aber nirgendwo an einen bestimmten Lebensraum angepasst. Am häufigsten halten sie sich in aufgelassenem Kulturland auf mit viel Stauden und Gesträuch aller Art.
Hier gibt es nicht ohne weiteres Wasser für die Vögel: Man kann aber sehen, dass sie im Frühjahr die wasserhaltigen süßen Beeren von Rubia fruticosa, einem strauchförmigen, kletternden Rötegewächs, verzehren, das man bei uns Strauchiger Krapp nennt. Hieraus und aus anderen Früchten oder gar Blüten mögen sie ihren Wasserbedarf in diesem Lebensraum decken. Im trockenen Kiefernwald kommen sie jedoch gern zum Trinken und Baden an die Wasserstellen.
Auch in Ortschaften kann man Kanarengirlitzen begegnen. Sie sitzen gern zu zweit auf Leitungsdrähten oder in Parkbäumen. Sie meiden auch die Hochlagen des Kiefernwalds nicht und steigen im Frühjahr und Sommer auf Teneriffa zuweilen bis in die 2000 Meter hoch gelegenen Canjadas auf, in jene riesige, mit Ginstern schütter bewachsene Caldera, die den Teide umgibt. Ebenso, aber seltener findet man sie in den südlichen Trockenzonen der Insel. Nur in den dichten immergrünen Lorbeerwald treibt es sie nicht, doch kann man schon in seinen von Baumheide beherrschten Randzonen ihren lauten Gesang zu Genüge hören. Zur Baumheide haben sie eine besondere Beziehung.
Man hat die Nester schon in den verschiedensten Baumarten gefunden, auch in den vielen exotischen, die auf den Kanaren eingeführt worden sind. Der am häufigsten von ihnen gewählte Brutbaum ist die Baumheide, die mit wissenschaftlichem Namen Erica arborea genannt wird. Dieser Baum hat feine kurze dicht stehende Nadelblätter, die sehr gut Deckung bieten können. Das Weibchen kümmert sich allein um den Nestbau. Das Nest wird gut versteckt angelegt. Das Männchen sitzt meist an einem exponierten Punkt und wartet, bis die Partnerin los fliegt. Wenn sich Gelegenheit bietet, rückt er nahe an sie heran. Aber sie weicht ihm noch aus. Im Flug bestimmt sie die Richtung und fliegt vornweg. Er, an seinem größeren Körper zu erkennen, folgt nach. Sie entscheidet auch wo gelandet wird, und fliegt oft auf den Boden hinunter, während er auf höheren Punkten sitzend abwartet. Das Nest besteht in der Hauptsache aus trockenem Moos sowie Grashalmen und Blättern und ist innen mit Tierhaaren, Wolle und Federn ausgekleidet.
Kanarengirlitze werden heute in Deutschland in ihrer ursprünglichen Wildform, neben dem domestizierten Kanarienvogel, gezüchtet.
Neben dem Kanarengirltz kommen auf den Inseln noch andere endemische e Finkenarten vor. Zum Beispel der
Teydefink,
Der Teydefink ist eine endemische Vogelart der Insel Teneriffa. Er gilt als potentiell gefährdet und steht auf den Kanaren seit 1980 unter Schutz. Die kleine Population auf Gran Canaria wurde traditionell als Unterart Fringilla teydea polatzeki angesehen. Neuere Forschungen aus dem Jahr 2016 legen jedoch nahe, diese als eigenständige Art Fringilla polatzeki auszugliedern. Die (Unter-)Art wird aufgrund ihrer Seltenheit als stark gefährdet eingestuft. Der Teydefink ist die Schwesterart des Kanarenbuchfinken.
Kanarenbuchfink Fringilla canariensis
Oder auch Kanarischer Buchfink(Fringilla canariensis)
ist eine Vogelart aus der Familie der Finken (Fringillidae). Er ist endemisch auf den Kanarischen Inseln. Es gibt drei anerkannte Unterarten.
Er kommt häufig in verschiedenen bewaldeten und aufgeforsteten Lebensräumen, Parkanlagen, Gärten, Ackerflächen mit Hecken und vereinzelten Bäumen vor. Im Winter in Scharen; besucht oft Futterhäuschen im Garten. Hübsches, hell gefärbtes Männchen unverwechselbar, mit bläulicher Haube, rosa Gesicht und Brust, schwarz-weißer Flügelzeichnung (Farben im Winter gedämpft). Weibchen viel matter, aber mit Zeichnung des Männchens; auffallend vor allem die komplexe Flügelzeichnung. Beide Geschlechter mit weißen äußeren Schwanzfedern, oft sehr deutlich im Flug wenn aufgeschreckt.
Unser neues Vereinslokal in der Geschwister-Scholl-Straße 31. Am 15.12.2017 war die Einweihungs- feier
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